Nordic Inline Blading – Skaten mit Inline Blades
0Kurzer Rückblick in die Geschichte des Nordic Blading oder Nordic Inline Skating
Als Alternative zum teureren Roll-Skiing (auch Rollski, Skiroller oder Rollerski) entstand Anfang der 90er Jahre mit der aufkommenden Inline-Skating Bewegung die Idee zum Nordic-Blading. Von Spitzensportlern aus dem Ski-Langlauf und Biathlon wurde diese Möglichkeit dann ab Ende der 90er-Jahre vermehrt genutzt. Aber erst rund 10 Jahre später, im Jahr 2001, wurde Nordic-Blading von Finnland ausgehend dem Breitensportpublikum vorgestellt. Seitdem gibt es auch immer mehr spezielle Produkte für Nordic-Blading, wie beispielsweise Spezialrollen.
Weitere Entwicklung des Nordic Blading
Nordic Blading ist vereinfacht ausgedrückt Inlineskaten mit Skistöcken. Die Bewegung entspricht zum größten Teil der Skating-Technik des Skilanglauf. Wie Nordic Walking stammt das Nordic Blading angeblich aus Finnland. Angeblich deswegen weil kreative Sportler ihre Inlineskates („Blades“) bereits mit Stöcken benutzt haben bevor die Sportart ihren Namen bekam. Kritiker meinen, dass Nordic Blading den Stockabsatz der abflauenden Nordic-Walking Bewegung wieder ankurbeln soll.
Wer die Sportart allerdings selbst betreibt, kann leicht nachvollziehen, wie sinnvoll es ist Nordic Inline Blading als Sportart auszuüben. Es wurden bereits vom Deutschen Skiverband die Deutsche Meisterschaften in der Nordischen Kombination per Mattenspringen und Nordic Blading ausgetragen. Neben den inzwischen sehr professionellen Inline-Cups werden mittlerweile eigene Veranstaltungen mit Nordic Blading durchgeführt. Manchmal wir das Nordic Inline Blading noch mit dem Nordic Skating gleichgesetzt, was aber nicht ganz korrekt ist.
Nordic-Blading Technik und Ausrüstung
Die Bewegungstechniken beim Nordic Blading ähneln den Skatingtechniken vom Skilanglauf, Skike (Skikes) und Cross-Skating. Durch die zunehmende Zahl von geländegängigen Inlineskates (Cross-Skates, Crosstrainer) wird immer mehr der Name Nordic Skating verwendet, den man aber besser als Oberbegriff für Straßen Nordic Skating (z.B. mit Inlinern) und Cross Nordic Skating (z.B. Skiken) verwenden sollte. Diese beiden Nordic-Skating Varianten unterscheiden sich auch in der Fahrtechnik, da Inliner und Cross-Skates ein anderes Fahrverhalten aufweisen. Inliner verhalten sich mehr wie Schlittschuhe, Cross-Skates, auf Grund des extremen Geradeauslaufes, mehr wie Ski.
Die „Blades“ (Inliner) haben einen Rollendurchmesser zwischen 80 bis 90 mm. Die Rollenhärte liegt bei 78 bis 83 A, wobei auch oft Spezialrollen für Nordic-Inline-Blading eingesetzt werden. Durch den längeren Radstand und die damit verbundene höhere Standfestigkeit haben 5 Rollen-Skates oder 4-Rollen-Skates mit großem Radstand geringe Vorteile beim Nordic-Blading.
Die Stöcke werden oft auch Poles genannt. Durch den Rollskisport wurden bereits einige Änderungen an den Stöcken vorgenommen, die für das Nordic Bladen übernommen werden konnten. Schneeteller sind an den Stöcken nicht mehr notwendig und werden daher weg gelassen. Die Spitzen werden auf hartem Boden, meist auf Asphalt, eingesetzt und würden daher schnell verschleißen. Die Hersteller der Stockspitzen habe sich darauf eingestellt und fertigen inzwischen so genannte Rollerspitzen aus extrem verschleißfestem Hartmetall, die gern zum Nordic-Blading oder Skiken verwendet werden. Von kompletten Gummispitzen ist man größtenteils wieder weg gekommen. Das Gefühl beim lautlosen Aussetzen ist zwar subjektiv angenehm, aber bei höherem Krafteinsatz oder geringster Bodenverschmutzung rutschen Gummipads erheblich. Einen interessanten Kompromiss bieten Teil-Gummi-Pads (z.B. „Rubber-Tipp-Extra“) die ein weiches Aufsetzen mit dem Grip der Metallspitze kombinieren. Die ideale Länge des Stockes für Nordic-Blading liegt etwa bei 91 % der Körpergröße.
Als Materialen für das Rohr oder den Schaft des Stockes wird Aluminium, Glasfaserkunststoff (Fiberglas), Carbonfaserkunststoff oder ein Carbon/Fiberglas Mix verwendet. Carbonmaterial hat das beste Verhältnis von Stabilität und Gewicht, ist jedoch auch am teuersten. Mehr Informationen über Nordic Skating Stöcke können in diesem Beitrag gefunden werden.
Die beiden verbreitetsten Varianten bei den Griffschlaufen sind die klassischen einfachen Schlaufen und anatomische Schlaufen. Anatomische Schlaufen sitzen angenehmer. Die teureren unter den anatomischen Schlaufen bieten oft durch ein Clip- oder Klick-System die Möglichkeit, den Stock durch rasches Ausklicken schnell an- oder ablegen zu können.
Bei den Griffen unterscheiden sich die Oberflächen in die preisgünstigeren Kunststoff- oder Gummigriffe und die hautfreundlicheren Griffe mit Korkeinlagen. Mit Korkriffen ist eine etwas geringere Tendenz zur Blasenbildung zu verzeichnen
Schutzausrüstung
Als Schutzausrüstung empfehlen sich Ellenbogenschoner, Knieschoner, Helm, Handschuhe und ein helle Sportbrille. Das Tempo beim Nordic-Blading ist deutlich höher als beim Cross-Skating, wo man im Flachland mit einem gewissen Restrisiko auf etwas weniger Schutzkleidung beschränken kann. Auch fällt man eigentlich immer hart, da man auf hartem Untergrund unterwegs ist. Beim Gruppenfahren ist eine Brille als Augenschutz Pflicht. Die Handschuhe schützen nicht nur vor Blasen, sondern beim Stürzen auch vor Abschürfungen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte nimmt Protektorenhandschuhe vom Ski-, MTB- oder Motocross-Sport. Auch gepolsterte Hosen werden von sturzgeplagten Nordic Inliner Bladern gern getragen
Trainingseffekte
Der Trainingseffekt und körperliche Nutzen des Nordic Blading ist fast vergleichbar mit dem des Cross-Skating und Skiken. Durch das höhere Durchschnittstempo können Arm-, Oberkörper und Rumpfmuskulatur jedoch nicht ganz so intensiv belastet werden. Bei der individuellen Berücksichtigung des gesundheitlichen Nutzens sollte auch die Verletzungsgefahr bei Stürzen berücksichtigt werden, was vor allem für Ältere von großer Bedeutung ist. Gebremste oder schwerer laufende Rollen sorgen nicht nur für besseren Trainingeffekt, sondern auch dafür, dass eventuelle Stürze bei geringerem Tempo stattfinden.
Übungsterrain
Fast automatisch ist man beim Nordic-Blading auf relativ breite Asphaltwege beschränkt. Es sollten außerdem möglichst wenige andere Personen auf diesen Wegen unterwegs sein, da der Stockeinsatz zu Gefährdungen oder Irritationen führen können. Leider ist damit das Wegnetz noch kleiner als für normale Inlineskater. Bergauf machte es zwar dank der Stöcke mehr Spaß, aber bergab sind die Stöcke leider auch keine Hilfe